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07. Oktober 2019

Individuell betreut den Brustkrebs besiegen

(shutterstock.com)

Das Brustzentrum Basel Bethesda Spital bietet den Patientinnen eine persönliche, individuelle Betreuung – vor dem Spitalaufenthalt, während der Therapie und darüber hinaus. Dr. med. Dieter Müller und die Breast Care Nurse Rita Schnyder geben Auskunft.

Herr Müller, welches sind erste Anzeichen von Brustkrebs?

Dr. med. Dieter Müller: Wenn eine Frau eine Veränderung in der Brust spürt, wenn sie Schmerzen, eine Entzündung oder eine Hauteinziehung feststellt, sollte sie das abklären lassen. In Panik zu verfallen wäre falsch, denn es muss nicht immer Brustkrebs sein.

Und wenn es doch Brustkrebs ist?

Eine schnelle Diagnose ist wichtig. Die Patientin darf nicht lange im Ungewissen bleiben. Wurde Brustkrebs gefunden, führen wir mit der Patientin ein ausführliches Gespräch, wo auch Angehörige dabei sind.

«Eine schnelle Diagnose ist wichtig. Die Patientin darf nicht lange im Ungewissen bleiben.»


Dr. med. Dieter Müller, Belegarzt

Die Angehörigen werden also stark einbezogen?

Auf jeden Fall. Schon bei den Erstgesprächen nach der Diagnose sind Partner oder Freundinnen dabei. Die Gespräche können bis zu zwei Stunden dauern. Auch der Vertrauensarzt der Patientin oder die Breast Care Nurse dürfen dabei sein und sich mit uns austauschen.

Gibt es neben klassischen Therapien wie Chirurgie, Chemotherapie, Bestrahlung und Hormontherapie neue Behandlungsmethoden?

Im Bereich der Chemotherapie sind biochemisch hergestellte Antikörper gegen gewisse Arten von Brustkrebstumoren in der Pipeline. Welche Therapie wir der Patientin vorschlagen, wird jeweils im Tumorboard in einem Fachärzte-Gremium diskutiert und entschieden. Alle Spezialisten bringen ihren Fachbereich mit ein, dies ist ein Garant für die bestmögliche Therapie.

«Schon bei den Erstgesprächen nach der Diagnose sind Partner oder Freundinnen dabei. Die Gespräche können bis zu zwei Stunden dauern.»


Dr. med. Dieter Müller, Belegarzt

Viele Frauen haben Angst vor Nebenwirkungen. Zu Recht?

Ja, die Angst ist immer da. Eine Chemotherapie kann zu Haarverlust, zur Schwächung des Herzens, zu Müdigkeit oder Sensibilitätsstörungen führen. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden aber nach der Therapie.

Müssen die allermeisten Patientinnen operiert werden?

Ja, aber es wird neue vielversprechende Medikamente geben, die vielleicht in Zukunft in gewissen Fällen eine Operation überflüssig machen können. Diese befinden sich in der Phase der klinischen Tests. Aber: 70 bis 80 Prozent der Patientinnen behalten ihre Brust. Für die anderen gibt es hervorragende Rekonstruktionsmethoden.

Frau Schnyder, Sie sind dipl. Pflegefachfrau, die sich auf Frauen mit einer Brusterkrankung spezialisiert hat (Breast Care Nurse). Wann stossen Sie dazu?

Rita Schnyder: Als Ansprech- und Bezugsperson stehe ich über den gesamten Versorgungsprozess zur Seite, also vor, während und nach dem Spitalaufenthalt. Während der stationären Phase sehe ich die Patientinnen täglich. Im Anschluss an die Hospitalisation können die betroffenen Frauen unser Beratungsangebot, solange wie sie dieses benötigen, in Anspruch nehmen.

Was sind die grössten Sorgen der Frauen?

In der Gesellschaft herrscht vorwiegend der Mythos «Krebs bedeutet den Tod». Doch heutzutage haben Brustkrebs-Patientinnen gute Prognosen. Betroffene erleben häufig eine starke psychische, emotionale und soziale Belastung. Phasen von Angst, Ablehnung, Resignation, Wut und Ohnmacht können sich abwechseln. Im Bethesda steht es den Betroffenen offen, auch psychoonkologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Was schätzen die Patientinnen besonders an Ihrer Arbeit?

Wir nehmen uns genügend Zeit für die Patientinnen. Ihre Ängste und Sorgen nehmen wir ernst und gehen auf ihre Fragen und Bedürfnisse ein. Ihre Anliegen sind beispielsweise:

  • Wie gehe ich mit meinen Ängsten um?
  • Welche Nebenwirkungen haben bestimmte Behandlungen und was kann ich dagegen tun?
  • Welche alternativen und komplementärmedizinischen Angebote gibt es?
  • Welche kosmetischen Möglichkeiten kann ich nutzen, wenn mir die Brust ganz oder teilweise entfernt werden muss?

Auch schätzen sie, dass immer dieselben Ansprechpartner zur Seite stehen: Der behandelnde Arzt sowie die Breast Care Nurse.

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