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27. März 2023

Dank schonender Methode zu mehr Lebensqualität

Viele Frauen leiden unter hormonbedingten Scheidenproblemen. Wenn herkömmliche Therapien nicht helfen, kann die Vaginallasertechnologie Linderung verschaffen.

Während und besonders nach der Menopause verändert sich der Körper einer jeden Frau. Der Rückgang der Hormone ist auch im Vaginalbereich zu spüren. Viele Frauen klagen unter anderem über trockene Schleimhäute, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Aber auch Urininkontinenz, Brennen und Juckreiz können unangenehme Folgen sein. In einem ersten Schritt werden hormonfreie Gleitmittel, Feuchtgele und -crèmes verordnet. Tritt keine Besserung ein, sind hormonhaltige Zäpfchen oder Crèmes eine Option. Einige Frauen können jedoch keine hormonhaltigen Präparate verwenden oder diese sind beispielsweise nach hormonabhängigen Krebserkrankungen kontraindiziert
 

«Bei Schmerzen oder einer Beeinträchtigung der Blasenfunktion kann die Lasertherapie Linderung verschaffen.»


Dr. med. Jörg Humburg, Chefarzt Beckenbodenzentrum, Bethesda Spital

Regeneration der Schleimhaut

Eine schonende und risikoarme Option bietet dann der transvaginale Laser. Bei dieser Behandlung wird das vaginale Gewebe mittels gezielter Erwärmung angeregt, so dass sich Kollagenfasern sowie feine Blutgefässe bilden. Dies führt zur Regeneration der Schleimhaut und der Vaginalwände. Dadurch verbessert sich die Feuchtigkeit; die Vaginalflora wird stabilisiert, auch das Infektionsrisiko sinkt. Auch eine Verbesserung der Urininkontinenz ist möglich. Dr. med. Jörg Humburg, Chefarzt Beckenbodenzentrum und Gynäkologie am Bethesda Spital, empfiehlt diese Methode Frauen mit menopausebedingten Hormonveränderungen. Die Rede ist von Problemen, die durch Trockenheit im Genitalbereich ausgelöst werden: Schmerzen, auch beim Geschlechtsverkehr bis hin zu einer Beeinträchtigung der Blasenfunktion. «Das sind gute Indikationen, welche auch wissenschaftlich dokumentiert sind.» Vor allem wenn Standardtherapien, wie etwa lokale Hormonbehandlungen sowie Medikamente für Blasenfunktionsstörungen nicht den erhofften Effekt bringen oder wenn die Frauen diese nicht anwenden möchten, sei das eine gute Alternative. «Die Lasertherapie ist ein interessanter Ansatz, wenn die konservative Behandlung nicht anschlägt.» Patientinnen mit hormonabhängigen Tumoren, denen man nicht gerne Hormone in der Scheide abgebe, profitierten besonders von dieser Methode, fährt Dr. Humburg fort. «Wenn beispielsweise eine 35-jährige Frau mit hormonabhängigem Brustkrebs durch die Therapie eine eingeschränkte Sexualität und Lebensqualität hat, kann das schlimm sein für die Betroffene.» Für die genannten Indikationen sei diese Laser-Behandlung sehr gut geeignet, resümiert Humburg. «Damit haben wir eine gute Ergänzung zu den bestehenden Möglichkeiten und können unser Gesamtangebot des Beckenbodenzentrums und der Gynäkologie abrunden."
 

Schmerzfrei und risikoarm

Dr. Humburg betont, dass diese Behandlung am Bethesda Spital entsprechend den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) durchgeführt wird und nichts zu tun hat mit Schönheitsbehandlungen. «Weil wir uns entlang der Guidelines bewegen, sind wir weit davon entfernt. Es ist wichtig, dass man sich in diesem Bereich auf die Empfehlungen der Expertinnen und Experten abstützt.»

Die Behandlung erfolgt im Bethesda Spital durch Ärztinnen und Ärzte, die den Fähigkeitsausweis für Lasertherapie besitzen. Die transvaginale Laserbehandlung wird ambulant und ohne Narkose durchgeführt. «Nur wenn wir im Scheideneingang lasern, tragen wir ein Gel auf, das die Haut unempfindlich macht.» Die Prozedur dauert 15 bis 30 Minuten und wird nach vier bis sechs Wochen wiederholt. «In der Regel braucht es drei Sitzungen. Manche Frauen sind aber schon nach zwei Behandlungen mit dem Resultat zufrieden, so dass wir von weiteren absehen. Auf die Frage, wie lange der positive Effekt anhalte, antwortet Humburg: «Die biologischen Prozesse, die man anstösst, müssen immer wieder stimuliert werden. Man geht von einer Wiederholungsnotwendigkeit von rund einem Jahr aus."

Ein Wermutstropfen bleibt, da die Krankenkassen die Kosten für diese Behandlung meist nicht übernehmen.