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12. August 2022

Dem Gelenkverschleiss entgegenwirken

Überbelastung, Fehlhaltung und Übergewicht – all dies setzt unseren Gelenken mit der Zeit zu.

Mit dem Älterwerden stellt sich bei vielen Menschen ein Gelenkverschleiss ein. «Die Arthrose ist eine degenerative Form einer Gelenkserkrankung, bei der sich der Knorpel aufbraucht», erklärt Prof. Dr. Stephan Gadola, Chefarzt Klinik Rheumatologie und Schmerzmedizin am Bethesda Spital. Dabei handelt es sich besonders häufig um die statisch stark belasteten Gelenke, also Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Eine weitere häufige Form ist die Fingergelenkarthrose, die nicht selten bei Frauen nach der Menopause auftritt. «Die Häufigkeit der Arthrose, z.B. der Rücken- und Hüftgelenke, im Alter erklärt sich auch mit dem Nachlassen der Muskulatur, wodurch der Druck auf die Gelenke steigt.»

«Als Prävention gegen Arthrose empfehle ich das Gewicht im Auge zu behalten, sich zu bewegen und auf eine starke Muskulatur zu achten.»


Prof. Dr. Stephan Gadola, Chefarzt Rheumatologie und Schmerzmedizin

Grosses Behandlungsspektrum

Oft, aber nicht immer verursacht eine Arthrose Schmerzen. «Durch die chronische mechanische Überbelastung nehmen Teile des Gelenks Schaden, was immer auch zu einer Entzündung – mit dem eigentlichen Ziel der Gewebereparatur – führt. Hält die Überlastung lange an, nimmt der Schaden am Knorpel kontinuierlich zu, sodass die Knorpelschicht kontinuierlich verbraucht wird, und schliesslich Knochen auf Knochen reibt», sagt Dr. Gadola. Häufig schmerzen auch die am Gelenk beteiligten Muskeln und Bänder. Heute gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten, um die Schmerzen zu lindern. «Bei leichter bis mässiger Arthrose verschreiben wir als Erstes Physiotherapie, um den Muskelapparat zu stärken und das Gelenk zu entlasten. Diesen Prozess unterstützen wir mit Medikamenten, die Schmerz und Entzündung hemmen.» Ist die Arthrose weit fortgeschritten und der Leidensdruck hoch, so kann ein Gelenksersatz ins Auge gefasst werden. «Wir tun dies in Absprache mit unseren Kollegen der universitären Orthopädie am Bethesda Spital - da haben wir ein Top - Team im Haus.»

Häufiger Eiweissmangel

Als Prävention gegen Arthrose empfiehlt Dr. Gadola, das Gewicht im Auge zu behalten, sich zu bewegen und auf eine starke Muskulatur und gute Haltung zu achten. «Bei älteren Patienten beobachte ich häufig, dass sie zu wenig Eiweiss zu sich nehmen. Bis 70-jährig sollte täglich 1 Gramm pro Kilo Körpergewicht, zwischen 70 und 80 Jahren 1.5 Gramm, und ab 80 Jahren 2 Gramm Eiweiss eingenommen werden.» Der Muskel braucht Eiweiss, ansonsten baut er im Alter noch schneller ab. Die Folgen davon sind eine Zunahme der Fehlbelastungen der Gelenke, eine Abnahme der Mobilität und erhöhte Sturzgefahr.

Nahrungsmittel mit viel Eiweiss

1 Ei 10– 12 g

100 g Joghurt 10 g

1 Liter Milch 30 g

100 g Poulet 30 g

100 g Hartkäse 30 g

100 g Rindfleisch 40 g